Sonntag, 17. April 2011

Valparaiso - Hafenkneipen und Standseilbahnen

Zwei stunden busfahrt von santiago liegt die stadt Valparaiso. Es
war früher mal der wichtigste hochseehafen an der amerikanischen
westküste, weil alle schiffe die um kap horn herum gedampft sind dort
zum ersten mal halten konnten. so gelangten vor allem während dem
kalifornischen goldrausch sehr viele europäische einwanderer in diese
stadt, die bald zum kultur- und handelszentrum wurde.
mit der eröffnung des panamakanals 1914 verlor Valparaiso schlagartig
seine bedeutung. alle wichtigen leute wanderten ins nahe gelegene
santiago ab und die stadt verschwand in der versenkung. im jahr 2003
erfolgte dann die wiederauferstehung indem das ganze historische
stadtzentrum zum unesco-weltkulturerbe erklärt wurde. danach begann der
tourismus zu wachsen und die kreuzfahrtschiffe stoppen hier auch wieder.
das faszinierende der stadt ist eben die topographie. vom flachen
hafenareal kann man mit kleinen standseilbahnen in die historischen
quartiere auf den hügeln hochfahren. leider sind aktuell nur 4 von den
16 standseilbahnen noch in betrieb, weil sich niemand um den unterhalt
schert. in einem längeren geführten spaziergang erkundeten wir die
verschiedenen quartiere auf den hügeln um die bucht. dabei entdeckte man
viele gebäude, die vom erdbeben anfangs 2010 stark beschädigt oder
zerstört waren. und wegen dem denkmalschutz kann man die auch nicht so
einfach wieder aufbauen.
da die stadt früher ein bildungszentrum war und immer noch voller
universitäten ist, entwickelte sich dort eine lebhafte kunstszene, die
vor allem bekannt ist für die vielen street-artists, und so sieht man an
jeder freien fläche die vielseitigsten graffitis. unseren
stadtspaziergang beendeten wir in der ältesten hafenkneipe der stadt, wo
wir die berühmten meeresfrüchte assen. typisch für eine schmutzige
hafenkneipe entdeckten wir dann zwischen den meeresfrüchten eine
monströse kakerlake, was uns dann den appetit für meeresfrüchte bis auf
weiteres abgestellt hat.

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