Donnerstag, 7. April 2011

Salar de Uyuni - Salz und Staub

für backpacker gibt es in bolivien vor allem zwei ziele, die death road und die salar de uyuni. da wir entschieden haben, für das downhillbiken
auf der gefährlichsten strasse der welt definitiv zu alt zu sein machten wir uns auf in den südwesten des landes, wo die berühmte salzwüste salar
de uyuni liegt.
man liest im internet viele horrorgeschichten von schrecklichen touranbietern, deshalb haben wir uns im vorfeld etwas erkundigt uns eine
beachtliche liste von "schlechten" und eine kleine liste von "guten" touranbietern erstellt. aber schlussendlich ist es sowieso nur glücksache, was für einen fahrer/tourguide du erwischt. und wir hatten wieder mal wahnsinnig schwein (für die backpacker unter euch: blue line tours). unser toyota landrover 4x4 war nicht bis zum bersten gefüllt und unsere mitreisenden waren sehr angenehme leute. und wir waren reisetechnisch ja fast die greenhorns im wagen, da die südafrikaner/namibier mit deutschen wurzeln schon einiges länger als wir
unterwegs waren. und der franzose scheint schon seit einigen jahren unterwegs zu sein, auf jeden fall hat er schon auf der ganzen welt gelebt. dazu kam noch die engländerin mit indischer abstammung, das team war also sehr international.
die dreitägige tour war dann wirklich fantastisch. die berühmte salzpfanne ist zu dieser jahreszeit noch mit knöcheltiefem salzwasser gefüllt, was ein atemberaubendes panorama ergibt, bei dem man nicht weiss, wo unten aufhört und oben anfängt. der eisenbahnfriedhof hat natürlich dem leicht ferrophilen andy ganz besonders gefallen. die stundenlangen fahrten durch die wüste vertrieben wir uns mit angeregten diskussionen mit den mitreisenden.

die erste nacht schliefen wir in einem vollständig aus salzblöcken erbauten salzhotel, die zweite nacht war dann noch etwas einfacher aber weit entfernt von den horrorgeschichten aus dem internet. aber unsere erwartungen an solche tours sind auch nicht allzuhoch, solange wir nicht verhungern und der fahrer anständig fährt sind wir zufrieden. und das essen war sehr gut und unser grantiger alter fahrer mit grob geschätzt zwei zähnen im mund manövrierte uns sicher durch die felswüste. einmal ist er sogar nochmals umgekehrt (grummelnd) damit wir den würstli wieder einfangen konnten, der uns beim zwischenstop am flamingosee davongelaufen ist. wahrscheinlich hat ihm die landschaft so gefallen oder er wollte sich etwas unter die flamingos mischen (die haben ja auch
die gleiche farbe wie er). auf jeden fall konnten wir ihn wieder einfangen und ab jetzt lassen wir ihn nicht mehr aus der handtasche.

roter See mit Flamingos und Vulkan
am dritten tag begannen wir noch mitten in der eiskalten nacht mit dem besuch von fauchenden geysiren um uns dann anschliessend bei
sonnenaufgang in den warmen quellen  aufzuwärmen, ein wirklich magisches erlebnis. anschliessend kamen dann verschiedene seen mit
unterschiedlichster färbung. ein grüner see mit giftigem kupfer drin, ein roter see, wo die flamingos rote mikroorganismen verspeisen und sich so ihre federfarbe abholen. ein weisser see mit borax drin und ein
schwarzer see in dem die inkas ihre schätze versteckt haben sollen.
eindrücklich auch die "Salvador Dali - Wüste", in der der berühmte Maler
einige seiner berühmtesten Werke gemalt hat. und tatsächlich hätten in diese surreale landschaft einige geschmolzene uhren prima reingepasst.
wir wurden dann im südlichsten zipfel dieser wüste an einem kleinen zollhäuschen abgesetzt wo wir nach dem bezahlen von 2 franken schmiergeld unsere bolivischen ausreisestempel erhielten. auf
wunderschön betonierten strassen fuhren wir dann nach chile rein und erreichten die wüstenstadt san pedro de atacama. von dort aus könnte man
touren unternehmen, bei denen man noch mehr wüste anschauen kann (diesmal einfach die atacamawüste). darauf hatten wir dann aber keine lust mehr und fuhren in einer 23-stündigen busfahrt direkt nach santiago
de chile weiter.

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