Dienstag, 29. März 2011

Paket aus Bolivien

Immer mal wieder schicken wir ein paar Souvenirs nach hause. So
kompliziert und lustig wie in La Paz war es aber bisher noch nie. Mit
einem Sack voll Geschenke machten wir uns auf zur Hauptpost in La Paz.
In der Haupthalle konnte man auch ganz einfach an einem Kiosk eine
Kartonschachtel kaufen und die nette Dame an der Information erklärte
uns dass man für Pakete in den unteren Stock zum Schalter 8 muss.
Im Keller am Schalter 8 schickten sie uns dann zum Einpacken. Obwohl wir
unser Päckli schon schön mit Klebband (das wir damals in der Hauptpost
von Hong Kong gekauft hatten) zugeklebt hatten, musste dort die nette
Dame nochmals hineinschauen - allerdings machte sie das mehr pro forma.
Danach kam das Paket auf die Wage 2.90 kg, super, das kann noch für
unter 3kg durch. Nun mussten wir erst einmal aber noch zwei Kopien von
meinem Pass machen - die fliegen dann mit dem Paket mit. Interessant.
Danach wurde unser Paket von der netten Dame mit dickem weissem Garn in
einen blauen Plastik eingenäht.
Unterdessen schickte sie uns zu Schalter Nr.9 wo wir das Formular für
die Adressen und den Inhalt des Paketes erhielten. Diesen mussten wir
dann zweimal ausfüllen, da wir nach der Meinung der zweiten netten Dame
diesen zu genau ausgefüllt hatten. Während ich den Zettel nun ausfüllte
unterhielt sich die Dame angeregt mit Andy, sie fand er sehe ein
bisschen wie Jesus (!) aus und seine Kinder werden sicher einmal sehr
hübsch sein... ja, ja der Andy ist gut im die älteren Damen um den
Finger zu wickeln.
Danach mussten wir noch einen Adresszettel mit Adressen, Passnummer und
dem Vermerk "Do not send this packet back to Bolivia" ausfüllen - der
wurde dann ganz gewissenhaft mit viel Klebband auf das Paket geklebt.
Nun mussten wir nur noch zahlen - wieder am Schalter 9. Doch oh Wunder,
durch den ganzen Plastik und die Kleber war unser Paket nun plötzlich
3.05kg schwer, also die nächste Kategorie. Und der Beamte am Schalter
war da auch ganz stur, das zählt als 4kg. Auch das energische auf ihn
einreden in unserem besten Spanisch (no no no, 50g es nada!) half da
nichts. Also wieder zurück mit dem Paket zum Einpackschalter, vorsichtig
eine Seite öffnen, eine Alpakamütze raus, auf die Wage: 2.96kg, das
Paket wieder von der netten Frau (die überraschenderweise immer noch
nett war) wieder zunähen lassen und zurück an Schalter 9. Der Beamte war
nicht so erfreut über diese Aktion und rächte sich in dem er nun extra
noch langsamer arbeitet. Aber wir hatten ja Zeit und waren mehr amüsiert
als verärgert. Auf jeden Fall ein Erlebnis!

1 Kommentar:

  1. ui, man stelle sich jedes Paket welches die Schweiz verlässt müsste auch durch eine solche Prozedur... (Claudia ich stelle mir grad die Götti-Doris mit Nähgarn am Päckli zunähen vor...)

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