Sonntag, 26. Dezember 2010

Phonsavan - Ebene der Steinkrüge (Plain of Jars)

Nach all dem Tubing brauchten wir wieder etwas Kultur und ausserdem hatten wir gerade noch etwas Zeit bevor wir nach Luang Prabang weiterreisten um dort Weihnacht zu feiern. Also machten wir einen Umweg über Phonsavan, wo sich die Ebene der Steinkrüge (Plain of Jars) befindet. Schon alleine die Strecke dorthin war ein Erlebnis, da sie sich in unzähligen Kurven durchs Gebirge zog und man eine herrliche Aussicht hatte.

Wieder einmal hatten wir Glück mit uns im Minibus waren noch zwei Engländer und zwei Schweizer mit denen wir uns zusammen taten um eine Tour zu den Steinkrügen zu machen. Allerdings waren uns dann die organisierten Touren zu teuer und man musste bei jeder noch mindestens einen Tempel oder einen Wasserfall besuchen. Von diesen hatten wir alle aber in der letzten Zeit zu viele gesehen, daher entschieden wir uns nur ein paar Roller zu mieten und alleine zu den Steinkrügen zu fahren.
Dies war auch weiter nicht problematisch da es sehr gute Wegweiser hatte und man bis heute nicht weiss für was diese Steinkrüge überhaupt gebraucht wurden. Vermutet wird, dass sie mal als Urnen oder Särge gedient haben aber nachgewiesen kann nichts werden, da sie kein organisches Material mehr enthalten. Aus dem gleichen Grund weiss man noch nicht einmal wie alt sie sind. Eindrücklich waren sie aber trotzdem und das Mysterium um die Herkunft lies uns auf unzählige Ideen kommen, was der Zweck davon war. (Ein Dinosaurier-Botellon?)

Ebenfalls spannend und erschütternd ist die Geschichte der Gegend auch in Bezug auf den Vietnamkrieg. Auf der Hochebene wurde der sogenannte "secret war" geführt (Trailer zum Dokumentarfilm: Amerikas geheimer Krieg in Laos). Dadurch wurde die Hochebene zur am stärksten bombardierten Gegend der Welt. Und auch heute noch konnte man unzählige Bombenkrater aus dem Krieg sehen. In einem Landminenräumungsprojekt wurden die Zonen um die Steinkrüge gesichert, dabei wurden alleine auf dem grössten Feld über 120 Blindgänger gefunden. Steine am Boden zeigten, wo die geräumten Bereiche waren, in denen man sich sicher bewegen konnte. Das Ganze war schon ein recht gruslig.

Im Städtchen waren dann auch unzählige Restaurants und auch unser Guesthouse mit Bobenhüllen dekoriert. Sogar einen Christbaum mit Handgranaten als Schmuck sahen wir. Vermutlich zeigt dies auch einen gewissen Stolz, dass man trotzdem überlebt hat.

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