Montag, 18. Oktober 2010

Hong Kong - eine Welt für sich

Nach bald 3 Monaten in Russland, der Mongolei und China freuten wir uns sehr auf Hong Kong - endlich mal wieder ein Bisschen westlichen Luxus. Und unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht. In Hong Kong hat man ein bisschen von allem von dieser Welt auf sehr kleinem Raum. Die Stadt ist sehr britisch, aber auch sehr international. Kommt man aus China, so erlebt man sie als so westlich, wie nur möglich. Bei meinem ersten Besuch hier (vor einigen Jahren, auf Geschäftsreise) erlebte ich sie als sehr asiatisch, aber so verschieben sich eben die Sichtweisen beim Reisen. Dieses Mal war es für uns toll, dass es Restaurants und Produkte aus praktisch jedem  Winkel der Welt gab - eine kleine Weltreise für sich selbst.

Von Xiamen aus nahmen wir einen komfortablen Nachtbus, der uns an die Grenze im Norden von Hong Kong brachte. Zum Glück hatten wir kein Fieber, an der Grenze wurde mit Wärmekameras sofort erfasst, wenn man erhöhte Temperatur hatte. Seit SARS sind die Hong Konger etwas paranoid, was Krankheiten betrifft.
Nach dem geglückten Übertritt wurden wir von einer Dame angesprochen, wo wir hin wollen - nach Kowloon. Dann sollen wir doch einen anderen Bus nehmen, das sei viel bequemer für uns. Wir dachten natürlich sofort wieder an Abzocke und Schlepperei. Sie versicherten uns dann aber mehrmals, dass es wirklich gratis sei. Und zum Schluss wurden wir nur wenige hundert Meter von unserem Hostel abgesetzt. Besser ging es nicht.
Unser Zimmer war in den Chungking Mansions - siehe letzten Blogeintrag - klein aber fein.

Kaum angekommen stürzten wir uns in die Stadt,  genossen Strassenmärkte, Restaurants und Shopping Malls ohne Ende. Eigentlich gibt es kaum etwas in dem nicht noch eine kleine Mall integriert wurde. Will man auf den Victoria Peak (DER Aussichtspunkt)
muss man erst ein Einkaufscenter durchqueren, dabei den direkten Weg zu finden haben die Architekten natürlich geschickt verhindert. Dafür ist der Eintritt auf die Aussichtsterrasse dann relativ günstig (25 HK$ / 3 Sfr.)
Oder das Harbour City - ein Komplex von etwa 600m Länge und 700 Shops.Hier lohnt es sich die Karte beim Eingang mitzunehmen, da die Orientierung in den unzähligen Gängen schnell verloren geht und einen manchmal dann eine leichte Panik überfällt, dass man für immer in diesem Komplex gefangen ist. Was wenn da die Kreditkarte aufgebraucht ist?!?


Wer jetzt aber denkt, wir hätten nur in Konsumgütern geschwelgt, der irrt sich. Hong Kong hat nämlich auch wunderschöne Inseln mit regelrechtem Dschungel und tollen einsamen Stränden. Mit der Fähre fuhren wir auf die Insel Lamma, dort hat es zwei Fischerdörfer und ein Kohlekraftwerk. Die Wanderwege sind zwar auch hier betoniert (wie überall in China), aber trotzdem war die Wanderung sehr schön und zum Schluss kamen wir sogar noch an einen super Sandstrand, wo wir uns prompt den ersten kleinen Sonnenbrand holten.


Nach so einem Ausflug ist man dann wieder gestärkt für den nächsten Shopping-Marathon. Wäre ja schade, die vielen Gelegenheiten ungenutzt verstreichen zu lassen und wer weiss, wann wir wieder einmal an westliche Produkte kommen. Ja und sogar ein günstiges GPS konnten wir wieder auftreiben, unser altes wurde uns ja in der Mongolei gestohlen und in China gibt es einfach keine Outdoor-GPS, nur welche zum Autofahren. Aber nun können wir endlich wieder auf Geocache-Jagd gehen (www.geocaching.com). Vielleicht schaffen wir es nun doch noch in jedem Land einen zu finden - eines der Ziele für diese Reise.

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