Sonntag, 26. Dezember 2010

Phonsavan - Ebene der Steinkrüge (Plain of Jars)

Nach all dem Tubing brauchten wir wieder etwas Kultur und ausserdem hatten wir gerade noch etwas Zeit bevor wir nach Luang Prabang weiterreisten um dort Weihnacht zu feiern. Also machten wir einen Umweg über Phonsavan, wo sich die Ebene der Steinkrüge (Plain of Jars) befindet. Schon alleine die Strecke dorthin war ein Erlebnis, da sie sich in unzähligen Kurven durchs Gebirge zog und man eine herrliche Aussicht hatte.

Wieder einmal hatten wir Glück mit uns im Minibus waren noch zwei Engländer und zwei Schweizer mit denen wir uns zusammen taten um eine Tour zu den Steinkrügen zu machen. Allerdings waren uns dann die organisierten Touren zu teuer und man musste bei jeder noch mindestens einen Tempel oder einen Wasserfall besuchen. Von diesen hatten wir alle aber in der letzten Zeit zu viele gesehen, daher entschieden wir uns nur ein paar Roller zu mieten und alleine zu den Steinkrügen zu fahren.
Dies war auch weiter nicht problematisch da es sehr gute Wegweiser hatte und man bis heute nicht weiss für was diese Steinkrüge überhaupt gebraucht wurden. Vermutet wird, dass sie mal als Urnen oder Särge gedient haben aber nachgewiesen kann nichts werden, da sie kein organisches Material mehr enthalten. Aus dem gleichen Grund weiss man noch nicht einmal wie alt sie sind. Eindrücklich waren sie aber trotzdem und das Mysterium um die Herkunft lies uns auf unzählige Ideen kommen, was der Zweck davon war. (Ein Dinosaurier-Botellon?)

Ebenfalls spannend und erschütternd ist die Geschichte der Gegend auch in Bezug auf den Vietnamkrieg. Auf der Hochebene wurde der sogenannte "secret war" geführt (Trailer zum Dokumentarfilm: Amerikas geheimer Krieg in Laos). Dadurch wurde die Hochebene zur am stärksten bombardierten Gegend der Welt. Und auch heute noch konnte man unzählige Bombenkrater aus dem Krieg sehen. In einem Landminenräumungsprojekt wurden die Zonen um die Steinkrüge gesichert, dabei wurden alleine auf dem grössten Feld über 120 Blindgänger gefunden. Steine am Boden zeigten, wo die geräumten Bereiche waren, in denen man sich sicher bewegen konnte. Das Ganze war schon ein recht gruslig.

Im Städtchen waren dann auch unzählige Restaurants und auch unser Guesthouse mit Bobenhüllen dekoriert. Sogar einen Christbaum mit Handgranaten als Schmuck sahen wir. Vermutlich zeigt dies auch einen gewissen Stolz, dass man trotzdem überlebt hat.

Samstag, 25. Dezember 2010

Tuben in Vang Vieng

Vang Vieng ist DER Partyort in Laos. Nicht wenige Leute kommen sogar nach Laos nur um in Vang Vieng zu tuben. Tuben bedeutet, dass man sich in einem Lastwagenpneu (zu englisch "inner tube") einen Fluss hinunter treiben lässt. Im Ort kann man sich den Pneu ausleihen und sich gleich mit einem Tuk Tuk ein Stück flussaufwärts fahren lassen. Am Anfang der Strecke hat es unzählige Bars mit selbst gebauten Rutschen und Seilbahnen von denen man sich ins Wasser stürzen kann.
Wir liessen uns also im Fluss treiben und griffen eifrig nach den Seilen, die uns von den Bars am Flussufer zugeworfen wurden. In den Bars gab es dann billigen Alkohol und ein paar hirnrissige Aktivitäten - zum Beispiel halsbrecherische Seilbähnli, von denen man sich in den Fluss spicken lässt oder ein Volleyballfeld mit knietiefem Schlamm. Danach ging das Spiel wieder von vorne los - zurück in den Reif und sich 20m weiter treiben lassen, bis die nächste Bar kam.
Das alles war natürlich unglaublich lustig und so vergassen wir die Zeit völlig. Am Schluss halfen wir dann sogar noch mit unseren Flip-Flop-Paddeln nach, damit wir schneller ins Städtchen zurück kommen, da die Sonne schon langsam unterging und es mit den durchnässten Kleidern doch recht frisch war.
Und obwohl in Vang Vieng jeden Abend grosse Party ist, schafften wir es nach dem Tuben nur noch einen Teller Spaghetti zu verdrücken und gingen dann sehr früh schlafen. Wir werden wohl wirklich langsam alt - erschreckend aber wahr!

Hier noch ein Video wie das ganze so aussah - wir hatten unsere Kamera allerdings nicht dabei, da wir angst hatten sie könnte untergehen...

Freitag, 24. Dezember 2010

Weihnachtsgrüsse aus Laos

Wir wünschen allen eine schöne Weihnacht. Wir haben auch hier in Laos ein bisschen festliche Stimmung dank den vielen geschmackvoll geschmückten Weihnachtsbäumen. Speziell für euch haben wir eine Collage
mit den schönsten Exemplaren gemacht.
Oh du fröhliche...
Andy und Claudia

visa run in vientiane

als schweizer haben wir für laos kein visum gebraucht. wir bekamen an
der grenze einfach eine 14-tägige aufenthaltsbewilligung. wir wollten
zwar das 30-tägige visum für 50 $, das wurde uns aber verweigert, weil
wir ja gratis für 14 tage einreisen konnten. in der hauptstadt vientiane
besuchten wir also die fremdenpolizei, um eine visaverlängerung zu
erstehen. dort wurde uns erklärt, dass wir ohne visum auch keine
verlängerung bekommen. deshalb schauten wir auf dem schweizer konsulat
vorbei, wo uns ein freundlicher kleiner laote zwischen bildern vom
verschneiten bern erklärte, dass wir doch einfach schnell über die
grenze nach thailand und zurück gehen sollen. dadurch bekommen wir
gratis weitere 14 tage aufenthaltsbewilligung.
spontan haben wir uns dann in den flipflops und ohne rucksack auf den
weg über die grenze gemacht.
vom busbahnhof nimmt man den bus für 15'000 kip nach nong khai, das auf
der thailändischen seite der "bridge of friendship" liegt. in 30 minuten
ist man an der grenze, kann gratis aus laos ausreisen, der bus wechselt
dann die strassenseite weil in thailand linksverkehr herrscht. auf der
thailändischen seite bekommt man gratis 14 tage aufenthalt. dann lässt
man sich am busbahnhof von nong khai absetzen. dort hat es einen ATM, wo
man baht beziehen kann und man kauft am schalter ein ticket zurück nach
vientiane und kann 30 minuten später im genaugleichen bus wieder
zurückfahren. wieder bezahlt man keine stempelgebühren (ausser man kommt
nach 16uhr an die grenze, dann wirds evtl teuer) und ist nach etwa 3
stunden wieder zurück in vientiane. da eine visaverlängerung etwa 2
dollar am tag kostet ist das für alle schweizer eine viel billigere
variante. und eben noch lustig, da normalerweise die westler den visarun
in die andere richtung machen um länger in thailand bleiben zu können.
am nächsten tag sind wir dann auf die thailändische botschaft in
vientiane gegangen um uns gratis ein langes visum für thailand zu holen.
langsam sind wir schon ganz gewiefte reisehasen....

Freitag, 17. Dezember 2010

Easy Rider - mit 40km/h durch die Gegend brausen

Kaum in Pakse angekommen trafen wir auch schon wieder auf Sarah und Beni. Sie hatten die waghalsige Idee einen Roller für zwei, drei Tage zu mieten und ein Runde auf dem Bolaven-Plateau zu machen. Da kam natürlich auch bei uns die Abenteuerlust auf, ausserdem wollte ich unbedingt mal eine Plantage des berühmten Laos-Kaffees sehen.
Also schnappten wir uns drei Roller und machten uns am nächste morgen zusammen mit den beiden Schweizern auf den Weg. Nun muss man aber wissen, dass in Laos alles viel langsamer ist als in der restlichen Welt. Unsere Roller hatten zwar einen Tachometer der bis 140 km/h anzeigen konnte, bei 45km/h war der Motor allerdings schon ziemlich laut und wenn wir uns ganz wild fühlten, "rasten" wir ausserorts auch mal mit 55km/h bergab das war aber dann auch schon Höchstgeschwindigkeit. Da sich die wenigen anderen Fahrzeuge aber gleich verhielten hatte man auf der Fahrt
genügend Zeit sich gemütlich die Gegend anzuschauen oder die
Hühnerfamilie über die Strasse zu lassen... alles in allem ein sehr
entspannter Ausflug.
Die Hauptsehenswürdigkeiten auf der Strecke waren Wasserfälle, allerdings hatten wir nach dem zehnten langsam eine Überdosis und wollen in der nächsten Zeit keine mehr anschauen gehen!
Erwähnenswert sind auch noch unsere Übernachtungen. Die erste Nacht verbrachten wir einem sehr rustikalen Bungalow (eine windschiefe Holzhütte) dafür war es die günstigste Unterkunft auf unserer bisherigen
Reise. In der zweiten Nacht wollten wir etwas mehr Komfort und nahmen ein Zimmer in einem Landgasthof (oder so etwas in der Art). Dies wäre auch wirklich sehr angenehm gewesen, wären die anderen Zimmer nicht mit laotischen Polizisten belegt gewesen, die bis in die frühen Morgenstunden gesoffen haben.
Aber immerhin konnten wir uns nicht über Langeweile beklagen.

Montag, 13. Dezember 2010

Don Khon - die seeehr ruhige Insel

Im Süden von Laos befinden sich die viertausend Inseln. Die angenehmste davon soll Don Khon sein - so wurde uns zumindest geraten und auch im Reiseführer stand die Nachbarinsel sei die Partymeile vom südlichen Laos. Da wir unsere Inselidylle nicht durch laute Technomusik gefährden wollten nahmen wir gleich den direkten Weg nach Don Khon. Allerdings ist eine Partymeile in Laos doch sehr entspannt und eine ruhige Insel kann dann auch schnell zum öden Treffpunkt für ältere französische Ehepaare werden.
So verbrachten wir ein paar seeehr ruhige Tage und wider erwarten nicht ganz so ruhige Nächte (alte Menschen schnarchen!) auf der Insel.
Zum Glück trafen wir am zweiten Tag per Zufall Beni und Sarah, die beiden Schweizer aus Banlung. Mit ihnen machten wir dann eine kleine Velotour über die Insel zu den paar Sehenswürdigkeiten (Wasserfälle, verrostete Lokomotiven und eine alte Bahnlinie). Viel mehr gab es aber auch nicht wirklich zu machen und so machten wir uns am dritten Tag auch schon wieder auf den Weg nach Pakse, die drittgrösste Stadt von Laos.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Grenze Kambodscha-Laos

Seit etwa einem Jahr gibt es in Norden von Kambodscha einen Grenzübergang nach Laos an dem man auch Visas on arrival bekommt. Ganz praktisch, dachten wir und buchten so ein Ticket direkt von Ban Lung in
Kambodscha nach Don Khon in Laos. Ist zwar schon nicht so abenteuerlich, wenn man das gleich so bucht aber bequemer - oder eben auch nicht...
Wir wurden von einem Minibus im Guesthouse abgeholt, da war dieser noch komfortabel leer (etwa 6 Personen). Aber wir ahnten schon, dass das nicht so bleiben wird. Und so sind wir dann auch über eine Stunde durch das Städtchen gekurvt und haben Leute, Waren und Hühner eingesammelt - zum Schluss 20 Personen und ein Güggel.
Danach ging die Fahrt über die Holperpiste nach Stung Treng, der letzte grosse Ort vor der Grenze. Da wir aber auch dort wieder endlos herum gefahren sind um die entsprechenden Dinge wieder ab zu laden, verpassten wir dann den Anschlussbus in Stung Treng. Ein Ticket hatten wir eigentlich auch nicht, da wir es gleich mit der Rechnung im Guesthouse bezahlt hatten. Aber da wir vor dem Partnerhotel von unserem abgeladen wurden war das nicht so tragisch. Uns wurde auch versichert, dass wir eventuelle schon um 13h weiter können oder sonst spätestens um 15h. Die Grenze schloss allerdings offiziell um 16h.
Aber wir hatten Glück um 13.45h kam ein Minibus und nahm uns mit. Zwar war auch der schon sehr beladen und wir quetschten uns zu zweit auf der Vordersitz aber immerhin kamen wir so früher zur Grenze. Natürlich
musste auch dieser Bus wieder an jedem kleinen Kiosk am Strassenrand anhalten und etwas ein- oder ausladen. Etwas nervös wurden wir, als er von der Hauptstrasse abbog auf eine Sandpiste, obwohl der Wegweiser zur Grenze in die andere Richtung zeigte. Der Fahrer machte dann aber Zeichen und Geräusche, die vermuten liessen, dass es irgendwann schon noch zur Grenze fahre. Und das tat er dann auch.
Die Grenze selbst bestand aus verschiedenen Holzbaraken und zwei Schlagbäumen im Abstand von 300m. Eben gleich wie all die Strassenkioske davor. Wir hatten schon ein bisschen Mühe sie ernst zu nehmen.
Überqueren mussten wir sie dann zu Fuss mit unserem Gepäck. Frohen Mutes marschierten wir auf der laotischen Seite auf den Schalter mit den Visas on Arrival zu, allerdings war da gar niemand. Und auch die anderen Schalter waren leer. Als wir uns umdrehten kam langsam ein Beamter angeschlurft und wies uns auf den zweiten Schalter (nicht den Visa Schalter). Wir versuchten im zu erklären, dass wir noch ein Visum bräuchten. Nach längerem hin und her stellte sich dann heraus, dass wir als Schweizer ohne Visum 15 Tage einreisen können. Dies ist einerseits sehr angenehm, da das Visum 48 SFr. kostet, andererseits auch blöde da
wir länger bleiben wollen. Sie meinten dann aber das wir das noch in der Hauptstadt regeln können.
Nachdem wir nun unsere Stempel hatten sahen wir uns nach unserem Bus um. Der war natürlich nicht mehr hier, anscheinend kam der nicht über die Grenze. Aber es stand schon ein anderer Minibus bereit. Eine Gruppe von Touristen musste über eine Stunde auf uns warten, damit wir mitfahren konnten. Und obwohl wir auf der ganzen Fahrt kein Ticket hatten klappte zum Schluss sogar das Boot zur Insel auch noch problemlos... das System hier ist zwar undurchschaubar aber es funktioniert.

Banlung - roter Staub und grüner See

in der nordöstlichsten ecke von kambodscha liegt die provinz rattanakiri. sie wird grösstenteils von dschungel bedeckt und ist nicht sehr dicht besiedelt. klar dass wir da hinwollten. nach einer mehrstündigen fahrt mit dem lokalen minibus über holprige strässchen erreicht man den hauptort banlung. der alte name von banlung "dey
krahorm" bedeutet soviel wie "rote erde". und wirklich ist in der trockenzeit alles mit einer dicken schicht klebrigem roten staub bedeckt. in der regenzeit soll es dann nach rüeblisuppe aussehen. die stadt sieht aus wie aus einem westernfilm: an einer staubigen hauptstrasse entlang reihen sich die saloons auf, es gibt ein zentrales
marktgebäude und einen ausser betrieb gestellten flughafen. wir haben die nähere umgebung auf dem motorpferd erkundet und unter verschiedenen im dschungel verteilten wasserfällen geduscht. im wasser hat es kleine fischchen, die mit inbrunst die abgestorbenen hautfetzchen von deinen füssen knabbern. soweit nichts aussergewöhnliches, aber von banlung aus gelangt man zu einer atemberaubenden sehenswürdigkeit, die mit nichts vergleichbar ist, das wir bisher auf unseren reisen angetroffen haben. 6 km östlich des städtchens befindet sich der lake yaklom. nach einer kurzen holprigen fahrt erreicht man mitten im dschungel (man bezahlt 1$ eintritt) einen kreisrunden, grün schimmernden kratersee mit ca 500m durchmesser. die wassertemperatur ist äusserst angenehm und das wasser überraschend klar. wir haben es uns die angewohnheit gemacht, dort jeweils gegen abend im
wasser zu sitzen und mit den anwesenden kräuterschnaps zu trinken.

dermassen angefressen vom dschungel wollten wir es uns nochmals voll geben und haben ein  dschungeltrecking gebucht. billiger und lustiger
wurde es dadurch, dass wir uns dafür mit einem schweizer päärchen zusammengetan haben. die beiden sind übrigens gleichzeitig wie wir aus der schweiz abgereist und haben danach ziemlich genau die gleiche route
bereist. fürs trecking hatten wir einen führer und einen lokalen ranger, die uns durch den dschungel geführt haben. und ohne führer hätte man sich auch schon nach kürzester zeit verlaufen, da man die zugewucherten
trampelpfade kaum erkennen konnte. und immer wieder stiess man mitten im nirgendwo auf eine alte open-air-sägerei, wo die illegal geholzten urwaldriesen zu handlichen brettern verarbeitet werden. nach stunden monotonen stapfens erreichten wir die übernachtungsstelle, wo wir unsere US-army-hängematten aufgehängt hatten und nach dem eindunkeln um 18 uhr auch schon schlafen gingen. zum glück kann man diese praktischen hängematten oben zumachen und ist dann vollständig von einem insektenschutz umgeben. weil es fleucht ja schon sehr viel komisches getier herum. am morgen hat unser ranger das am vorabend platzierte
fischernetz aus dem fluss gezogen und uns dann auch gleich die zufällig darin gefangene schlange zubereitet. nach einem weiteren tag orientierungslos durch den dschungel marschieren waren wir total durchgeschwitzt und von der abenteuerlichen rückfahrt auf einem motorradrücksitz mit einer roten staubschicht bedeckt. wir mussten daher (ihr habts wahrscheinlich erraten) sofort ein bad im erfrischenden kratersee nehmen.

Sonntag, 5. Dezember 2010

Kratie - und die Irrawaddy Delphine

Kratie ist eine kleine Provinzhauptstadt am Mekong. Für uns war sie ein kurzer Zwischenhalt auf dem Weg in den Nordosten. Wir mögen Nachtbusfahrten nicht so sehr und machen darum lieber kürzere Distanzen
am Tag. Das macht auch mehr Spass, da man so viel mehr von der Gegend mitbekommt.
Aber auch das Städtchen Kratie hat uns sehr gut gefallen. Entlang des Mekong-Ufers hat es dutzende von kleinen Restaurants, die aus ein paar Tischchen und Stühlen bestehen. Gekocht wir auf einem Tontopf, der ähnlich wie unsere Grills funktioniert. Das Essen wird dann darauf in einem kleinen Wok zubereitet. Natürlich haben alle Restaurants die gleiche Speisekarte und wenn bei den einen etwas ausgegangen ist, wird es eben kurz beim Nachbarn geholt. So genossen wir hier einen der schönsten Sonnenuntergänge, auf der Ufermauer mit Aussicht auf den Mekong...
Am späteren Abend wurden wir dann noch von ein paar Teenager aufgefordert mit ihnen zu kicken. Dabei wird eine Plastikfeder mit Federn am einen Ende sich gegenseitig mit den Füssen zugespielt. Eine Mischung zwischen Häggisäckli und Indiaca. Natürlich waren die Einheimischen viel geschickter aber sie gaben sich grosse Mühe uns einfach Pässe zu zuspielen und lobten uns für jeden Treffer.

dieses Bild ist aus dem Internet -  wir waren nicht so schnell
Und natürlich machten wir auch noch einen Ausflug mit dem Tuk Tuk zu den Irrawaddy Delphinen. Diese Süsswasserdelphine sind im Mekong leider schon fast ausgestorben. In der Nähe von Kratie gibt es noch eine Population von 18 Stück und in Laos hat es ebenfalls noch eine Gruppe.
Wir hatten Glück und sahen die Tiere ganz gut - sogar das Kalb. Lustig ist ja, dass sie keine Nase haben und daher ein bisschen wie Penisse aussehen... wie es Konrad nannte.
Ihn und Natalia (www.weitreise.de) haben wir auf unserer Reise schon mehrmals zufällig getroffen. Das erste mal in Irkutsk, danach in Vietnam wieder und dieses Mal in Kratie beim Zmorgen. Aber so läuft man sich eben immer wieder über den Weg und irgendwie scheinen sich die meisten Routen irgendwann wieder zu kreuzen.

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Siem Reap - Tomb Raider and Kalbsbratwurst

nach all den unesco-weltkulturerbe-tempeln in china haben wir uns
eigentlich geschworen, keinen weiteren tempel mehr zu besuchen. aber man
kann ja nicht nach kambodscha ohne angkor zu besuchen. wir haben uns
daher in die touristenhochburg siem reap aufgemacht. das ist das ans
gelände von angkor angrenzende städtchen, das seit einigen jahren einen
massiven touristenboom erlebt. besonders seit 2001 einige szenen von
tomb raider in angkor gedreht wurden und angelina jolie sich dann gleich
noch ein kind mitgenommen hat wurde der ort noch einiges berühmter.
die ruinen von angkor erstrecken sich über ein riesiges gebiet, so dass
man es eigentlich mit dem motorradtaxi besichtigen muss. wir haben uns
aber zwei rostige alte fahrräder gemietet und uns morgens um sechs auf
den weg zur anlage gemacht. unterwegs kommt man am kinderspital kantha
bopha vorbei, in dessen aula dr. beat richner jeden samstag ein gratis
cellokonzert für die touristen gibt...
wir haben zuerst den bekanntesten tempel von angkor angeschaut, nämlich
das sehr fotogene angkor wat. danach sind wir weiter zur 3x3km grossen
ruinenstadt angkor thom. mit unseren schrottmühlen versuchten wir sogar
zwischen den ruinen zu offroaden, wobei wir unser rad einige male
schleppen mussten. aber man kommt wenigestens etwas vom touristenstrom
weg. vor allem auf den berümten anlagen kann man gar nicht ruhig stehen
bleiben, weil einen immer jemand aus dem foto scheucht. so haben wir den
tempel von bayon sehr entnervt schnell wieder verlassen. und vor allem
haben wir geschwitzt wie die wasserfälle bei tropischen temperaturen und
einer unglaublichen luftfeuchtigkeit.
nach solchen strapazen mussten wir uns am abend dann etwas belohnen, was
wir im "restaurant tell" in siem reap dann auch ausgiebig gemacht haben.
die älplermageronen waren zwar mit chnöpfli statt mit magronen gemacht,
aber sie waren trotzdem köstlich. und die kalbsbratwurst zur rösti war
etwas fester in der konzistenz als gewohnt, aber ansonsten fühlte man
sich wie in der rheinfelder bierhalle im niederdörfli. auch das "chicken
zurichoise" am übernächsten tag und das cordonbleu waren äusserst
authentisch.
in einem weiteren tempelbesuch besuchten wir den "ta prohm"-tempel und
ohne es zu wissen posierte claudia für ein foto an der selben stelle wie
lara croft bei tomb raider. und den im tempel versteckten geocache haben
wir in bester indiana jones-manier gefunden.
zuguterletzt haben wir uns noch für einen kochkurs für khmer-küche
angemeldet. dort haben wir vor allem die exotischen zutaten der region
kennengelernt (z.b. frische kurkuma-wurzel und kampot-pfeffer).
insgesamt erschien uns aber die kambodschanische küche nicht mehr so
raffiniert und vielseitig wie die chinesische und die vietnamesische. so
sind die hauptzutaten des berühmten einfach lok-lak ketschup und
chili-sosse zu gleichen teilen... ein bisschen enttäuschend das.
nach den zwei touristenlöchern sihanoukville und siem reap hatten wir
dann genug happy hours und machten uns mit dem minibus auf den weg in
den dschungel im nordosten des landes.

Montag, 29. November 2010

Eisproduktion

Wir sind inzwischen ja schon zu richtigen Eiskaffee-Junkies geworden. Das schöne daran ist, dass man sich den auch beim kleinsten Strassenkaffee kaufen kann, denn jeder Kiosk hat eine Kühlbox in der die Getränke und das Eis gelagert werden. Dass man das auch bedenkenlos geniessen kann ist ein Überbleibsel aus der französischen Besetzung Anfang des 20. Jahrhunderts. In Kambodscha wie auch in Vietnam wird das Eis in zentralen Fabriken aus gefiltertem Wasser hergestellt. Das Eis wird dann täglich mit Lastwagen in der Stadt verteilt (bei 30°C im Schatten muss das ein toller Job sein) Und so geniessen wir unsere eisgekühlten Getränke ohne lästige Folgen.

Freitag, 26. November 2010

Dienstag, 23. November 2010

Sihanoukville - happy hour und barracudasteaks

nach einem kurzen aufenthalt in der kambodschanischen hauptstadt phnom penh brauchten wir unbedingt etwas strandferien. zusätzlich war noch das wasserfestival im anmarsch, während dem sich die hauptstadt in einen ameisenhaufen verwandelt. grund genug für uns, den bus nach sihanoukville zu nehmen.

sihanoukville ist erst vor einigen jahren auf der landkarte der backpacker erschienen, hat sich in der zwischenzeit aber alle mühe gegeben, möglichst schnell den thailändischen ballermann-stränden zu ähneln.

wir haben uns auch in der wildesten ecke am serendipity-beach einquartiert, wo immer irgendwo happy-hour herrscht. da kann ein frischgezapftes bier laut speisekarte 1 $ kosten, zwischen 16h und 22h aber nur 50 cents, zur happy-happy-hour zwischen 18 und 19h dann nur 25 cents. am schluss hast du bier mit drei verschiedenen preisen auf der rechnung. und um 22 uhr gibts gratis shots für die ladies! vielerorts gibts dann auch noch happy-shakes und happy-pizzas, die wegen ihrer
zutaten ganz besonders happy machen... tagsüber grillen sich die leute am strand in der sonne, abends wird der grill angeworfen und man kann direkt am strand die billigsten und leckersten barbecues essen, die wir seit langem probiert haben.

nur 10 minuten mit dem tuk-tuk entfernt hat es aber auch ziemlich ruhige und leere strände an denen es sich lässig baden lässt.

aber wir sind ja eher nicht so die strand-lieger, und so sind wir uns für insgesamt 3 tage auf die insel koh rom samlen begeben, wo wir nach abgeklungener seekrankheit einige sehr schöne tauchgänge mit einer lokalen tauchbasis gemacht haben. übernachtet haben wir in einem äusserst rustikalen bungalow direkt am wasser.
wieder zurück in sihanoukville war dann auch noch vollmond! in südostasien bedeutet das jeweils, dass völlig zugedröhnte gruppen britischer touristen die ganze nacht zu technomusik am strand herumtorkeln. wir haben nur den harten kern am nächsten morgen beobachten können, da wir nach einem tauchtag meistens um 10 uhr schlafen gehen müssen...
aber insgesamt haben wir eine sehr erholsame woche in diesem gemütlichen strandort verbracht und nachdem ich auch etwas tauchen konnte bin ich schon sehr zufrieden. wir haben also wieder etwas energie getankt um uns in den dschungel im landesinnern in richtung laos zu begeben.

uns geht es gut

In der Kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh hat sich gestern Montag
Abend im Rahmen des traditionellen Wasserfestes eine Massenpanik
ereignet, bei der 340 Menschen ums Leben kamen.
Da wir grosse Menschenansammlungen grundsätzlich zu vermeiden versuchen
haben wir das Wasserfest im 200 km entfernten Sihanoukville verbracht.
Uns geht es gut und wir werden auch auf der Weiterreise nach Siem Reap
die Hauptstadt umgehen.

Freitag, 19. November 2010

andere Schönheitsideale

In China aber auch in Vietnam wünscht man sich so helle Haut wie möglich. Um das zu erreichen, gehen viele Frauen nur in komplette Vermummung auf die Strasse. Das heisst, grosser Sonnenhut, Gesichtsschutz, lange Ärmel und Handschuhe bei 30°C im Schatten. Erst bei der Dämmerung kann man dann auch die Resultate sehen. Und manche helfen dem mit etwas zu hellem Make-Up noch nach, das sieht dann schon fast wie angemalt aus.
Lustig war ja auch die Unterhaltung, die Andy mit der Receptionistin im Hotel in Saigon hatte. Diese meinte, sie habe gehört, dass Westler (hellhäutige) absichtlich in die Sonne gehen um braun zu werden und ob das wirklich stimme. So sind die Statussymbole eben verschieden bei uns bedeutet Bräune, dass man sich Ferien leisten kann und hier ist helle Haut ein Zeichen, dass man einen guten Job hat und nicht mehr auf dem Feld arbeiten muss.

ethnologische Studie - Strassenrestaurants in Vietnam

In Vietnam ist der Bierpreis direkt mit dem Komfort der Stühle der Strassenrestaurants verknüpft. Je kleiner der Stuhl, desto billiger das Bier. Leider heisst kleiner Stuhl eigentlich Hocker und ist kaum 20 cm über dem Boden. Das ist nach einer Stunde schon so unbequem, dass man danach gerne bereit ist, das 10-fache für ein Bier zu bezahlen und dabei auf einen bequemen Stuhl mit Rückenlehne zu sitzen. Und wenn das billige Bier nur 25 Rappen kostet, dann sind 2.50 Fr. auch noch nicht so schlimm. Aber interessant ist dieser Zusammenhang schon.

Sonntag, 14. November 2010

Mekong Delta

Von Saigon aus beschlossen wir über das Mekong Delta und dann den Mekong hoch per Schiff nach Kambodscha einzureisen. So verbrachten wir zwei Nächte und drei Tage im Mekongdelta. Für uns war es auf jeden Fall ein Highlight unserer bisheriger Reise. Mit unseren Reisekameraden hatten wir sehr lustige Abende, auch wenn wir morgens um 6 wieder aufstehen mussten. Wir besichtigten mit Booten einige der Inseln und auf den schmalen Kanälen fühlte man sich schon ein bisschen wie auf einer Expedition in den Tropen.
Ein Unikum war auch unserer Guide, der uns das Tagesprogramm jeweils als Lied vorsang. (auch auf youtube: singender guide)

Den letzten Tag verbrachten wir dann komplett auf dem Boot aus dem wir das Leben entlang des Mekongs beobachten konnten. Da wurde Handel betrieben, gefischt, gewaschen und gebadet. Immer wieder sahen wir Kinder fröhlich in die braune Brühe des Mekongs springen und einbisschen beneideten wir sie auch, da es inzwischen wirklich tropisch
warm ist mit 30°C.

ethnologische Studien - Motorradhelme

Vor einigen jahren wurde in vietnam das gesetz erlassen, das das tragen
von motorradhelmen zur pflicht machte. das scheint funktioniert zu
haben, obwohl die unfallrate anscheinend immer noch riesig ist. das
besondere ist jetzt aber, dass die leute hier viel fantasie entwickelt
haben und wunderschöne, lustige und stylische helme erfunden haben.
manche sehen aus wie baseballcaps, manche wie strohhüte und manche wie
jetpilotenhelme. aber immer sehr individuell und ziemlich stylisch. wenn
wir mehr platz im gepäck gehabt hätten, hätten wir uns welche fürs
velofahren zuhause gekauft.

Samstag, 13. November 2010

Ho Chi Minh City - iced coffee und monsunregen

ho chi minh city, auch bekannt unter dem älteren namen saigon, ist die
lebendige businessmetropole vietnams. wir sind dort im backpackerviertel
abgestiegen. dort kann man bis in die frühen morgenstunden bier trinken,
während die fahrenden masseure den männern ihre dienste anpreisen. (nach
einer kurzen internetrecherche wissen wir jetzt auch, dass das wirklich
alles männliche prostituierte sind).
aber abgesehen davon ist es ein lebhaftes quartier, wo man alles nötige
für die reise bekommt (inklusive lonely-planet-kopie für 3 franken).

nachdem wir in china etwas den kontakt zur lokalen bevölkerung vermisst haben, wollten wir das in vietnam diesmal etwas anders machen. wir haben
unser kleiner freund Vu Tu
uns deshalb endlich bei couchsurfers angemeldet. dort gibt es viele
gleichgesinnte die einem entweder ein sofa zum übernachten zur verfügung
stellen oder einfach mit einem einen kaffee trinken wollen. wir haben
dann mit Vu Tu getroffen, einem netten kleinen vietnamesen, der von
beruf lebensmittelingenieur ist und und deshalb ein ganzes znachtessen
lang die traditionen des vietnamesischen essens erklären konnte. das hat
uns sehr viel spass gemacht und wir konnten einiges lernen.

dann haben wir uns natürlich noch den standardausflug angetan, den alle
saigontouristen machen, die cu chi tunnels. in diesem tunnelsystem haben
sich die vietcong während des vietnamkriegs versteckt und von dort aus
auch angriffe geführt. aber wie es bei diesen
must-see-sehenswürdigkeiten manchmal so ist, das hat sich voll nicht
gelohnt. auf dem gelände sieht man einige original bombenkrater und
einen kaputten panzer, ansonsten aber nur einige nachgebaute bunker mit
vietcong-puppen und einen nachgebauten tunnel zum begehen, damit sich
jeder mal wie ein vietkong fühlen kann. dass der tunnel nur einige meter
lang ist und der durchmesser für den komfort der touristen fast
verdoppelt wurde stört den eindruck aber beträchtlich. wir konnten die
und jetzt lächeln bitte!
gruselfaszination der anderen touristen nicht recht nachvollziehen. und
wir konnten uns auch problemlos zurückhalten, als man auf dem
angeschlossenen schiessstand selbst ein bisschen krieg spielen durfte
und mit einer original AK-47 schiessen konnte. und am schluss wird einem
ein flimmernder schwarzweisser propagandafilm vorgeführt, der mit den tunnels gar nichts zu tun hat. ein bisschen komisch das ganze.

aber saigon hat uns sonst gut gefallen, es ist schon eine richtig tropische stadt. täglich um 16 uhr begann ein heftigster platzregen, der die strassen knöcheltief unter wasser gesetzt hat. und alle getränke werden der hitze wegen nur auf eis getrunken. geeister milchkaffee ist sowas wie das nationalgetränk der südvietnamesen. und es wurde innert kürzester zeit zu unserem lieblingsgetränk.

Montag, 8. November 2010

Nha Trang - deshalb nennt man es also "Regenzeit"

Falls Andy nicht richtig stampft: Bild anklicken.
Seit wir in Hong Kong das erste mal auf unserer Reise im herrlich warmen Meer waren, war für uns klar, dass wir schnell weiter nach Süden wollen. Ans Meer! Zum Baden und Tauchen! Einer der schönsten Badeorte in Vietnam ist Nha Trang. Mit vielen Tauchschulen, Bars und einem langen Sandstrand wäre das ja genau das richtige.
Leider ist der November der einzige Monat im Jahr, in dem es fast den ganzen Tag regnen kann. Fürs Tauchen würde das zwar keinen grossen Unterschied machen - man ist ja eh im Wasser. Nun hatten wir aber auf der ganzen Linie Pech, es regnete nicht nur, es tobte am Abend unserer Ankunft ein heftiger Sturm. Das Meer war danach völlig aufgewühlt und sogar einige Palmen am Strand ausgerissen.
Da auch in absehbarer Zeit keine Wetterbesserung in Sicht war, beschlossen wir so schnell wie möglich weiter zu reisen. Andy musste danach noch ein bisschen stämpfeln weil er nicht tauchen gehen konnte.
Bis zum nächsten Nachtzug vertrieben wir uns die Zeit mit Fussmassagen und einem Schlammbad. Was auch sehr viel Spass machte.

Samstag, 6. November 2010

hanoi - mofa-lawinen und das billigste bier der welt

dann waren wir also in vietnam! gespannt ob es uns genausogut gefällt
wie china. und ob es wirklich soviel einfacher zu bereisen ist.
zuallererst fallen dem backpacker zwei unterschiede auf: es ist deutlich
billiger, und man muss wieder alle preise verhandeln. und obwohl einen
die leute gerne etwas übers ohr hauen wollen sind sie viel umgänglicher
und weniger verschlossen als die chinesen. die vielbeschworene
höflichkeit wirkt oft unterwürfig und unecht (sorry, sorry, one more beer?). da haben beide verhaltensweisen ihre vor- und nachteile. aber einen riesigen unterschied gibt es, den wir zuerst gar nicht recht glauben wollten: fast alle leute sprechen etwas englisch! nach zwei monaten in einem land, wo man mit den meisten leuten nur per handzeichen kommunizieren konnte, kann man jetzt mit fast allen leuten plaudern. das heisst aber auch, dass man mit fast allen leuten plaudern muss, und dass sich der strassenhändler durch dummstellen nicht mehr abschütteln lässt.
aber daran werden wir uns schnell gewöhnen.
hanoi ist eine lebendige stadt, in der noch einiges vom kolonialen erbe
der franzosen zu spüren ist: es gibt baguette zum frühstück und den
wahrscheinlich stärksten frisch gebrauten kaffee der welt. die
mofa-lawinen auf den strassen sind noch grösser als in china und jetzt
sind sie nicht mehr mit strom angetrieben. zum überqueren einer strasse
muss man die augen schliessen und blindlings loslaufen, die mofas werden
schon ausweichen...
unser hostel war inmitten der altstadt, einem ameisenhaufen von kleinen
shops, hotels und strassenrestaurants. und die sind lustig: auf winzigen
hockern sitzt man an winzigen tischchen und bekommt essen und frisch
gezapftes bier serviert. das bier scheint zwar kaum alkohol zu
enthalten, ist aber gut und kostet pro glas 4000 dong! das sind 20
rappen und damit höchstwahrscheinlich das billigste bier der welt!
von hanoi aus haben wir natürlich den pflichtausflug an die halong bay
gemacht. für den billigen preis war das ein wunderschöner zweitägiger
ausflug, und das sonnenaufgangsschwimmen im warmen wasser der bucht war echt nicht schlecht. aber wir habens langsam gesehen mit unesco-weltkulturerbe und machten uns daher direkt anschliessend auf den weg nach süden, in der hoffnung auf einige ferientage am strand von nha trang.

Donnerstag, 4. November 2010

über den Pass der Freundschaft (China - Vietnam)

von nanning aus führt seit etwas über einem jahr eine offizielle zugverbindung nach hanoi. das war wahrscheinlich ein grosses politikum, da china und vietnam sich nach dem dritten indochinakrieg (1979) krieg erst langsam wieder etwas anfreunden. die strecke führt über den "pass der freundschaft", wobei dabei kein höhenmeter zurückgelegt wird, ein "pass" klingt politisch gesehen einfach besser. ein zugticket bekommt man nur, wenn man beim kaufen ein gültiges vietnamvisum vorweisen kann.
das ticket überraschte uns dann nicht wenig. es sieht nicht wie ein chinesisches ticket aus, sondern gleicht den mongolischen transsib-tickets, die wir früher auf unserer reise kennengelernt haben.
beschriftet ist es in den drei wichtigen weltsprachen chinesisch,
russisch und deutsch. dem englischen kollegen konnte ich dann alles
übersetzen. und die angeschriebenen preise haben uns noch mehr
überrascht: sie sind in den zwei wichtigsten weltwährungen
angeschrieben: chinesicher yuan und schweizer franken! und der
wechselkurs ist sogar aktuell! ich vermute das könnte noch ein
überbleibsel aus der zeit sein, als china, russland und ostdeutschland
die drei wichtigsten kommunistischen länder waren und als der schweizer
franken noch eine richtige internationale währung war.
die nachtzugstrecke ist in chinesischen massstäben kurz, jedoch erfordern die grenzformalitäten nicht wenig geduld. auf der chinesischen seite verlässt man den zug mit allem gepäck, wagonweise wird man ins
bahnhofsgebäude geführt, wo man seine taschen mal wieder durch ein röntgengerät lässt. eigentlich wäre damit die chinesische seite unkompliziert abgeschlossen gewesen. aber der chinesische grenzbeamte glaubte ums verrecken nicht, dass die person im pass wirklich ich bin. das foto gleicht mir wirklich nur wenig, ich hätte vielleicht damals nicht direkt aus dem nachtdienst aufs passbüro gehen sollen. dass ich eine ID mit dem selben foto besitze überzeugte ihn schlussendlich.
auf der vietnamesischen seite musste man ohne gepäck den zug verlassen, dafür ein ausführliches formular ausfüllen und den pass einem mürrischen
grenzbeamten abgeben. nach 20 minuten warten im ziemlich interessanten
bahnhofsgebäude stand der beamte in der mitte der halle auf ein podest
und verlas stolz die namen der leute, die gerade die einreisebewilligung
bekommen haben. wenn man glaubte seinen namen erkannt zu haben ging man
zu seinem podest und bekam seinen pass zurückerstattet. die szene war so
surreal (war ja auch kurz nach mitternacht), dass ich sie zu gerne
fotografiert hätte. ist natürlich streng verboten und so hab ichs gelassen.
da die formalitäten bei so wenigen passagieren schnell erledigt waren,
kamen wir halt schon um 04.30 uhr im noch tief schlafenden hanoi an. der
taxifahrer wollte zuerst 50 US-Dollar für die fahrt, worüber wir
wirklich etwas lachen mussten. er stimmte dann in unser lachen mit ein
und aktivierte schulterzuckend das taxameter, das am ende 70'000dong
anzeigte, was etwa 3.50 Sfr sind.

Sonntag, 31. Oktober 2010

Halloween

Würstli wollte auch halloween feiern, deshalb haben wir ihm eine
verkleidung gekauft...

Nanning - hostel der gestrandeten

für unsere weiterreise nach vietnam mussten wir uns durch das nadelöhr begeben, in dem alle traveller in dieser region feststecken bleiben, nämlich die sehr chinesische stadt nanning. nach nanning kommt kein reisender wegen irgendeiner sehenswürdigkeit, sondern weil man hier schnell und komplikationslos sein visum für vietnam bekommt und dann von hier direkte verbindungen nach hanoi hat.
so bestand unser hostel in erster linie aus einem gemeinschaftsraum, in dem eine wechselnde anzahl internationaler leute faul auf den sofas vor dem riesigen fernseher lagen und dvds schauten. oder mit dem nintendo wii spielten.
im hot-pot-restaurant
wir konnten uns dann aber nicht zurückhalten und mussten den lokalen nachtmarkt erkunden, eine strasse, in der sich ein strassenrestaurant ans nächste reihte. davon waren wir dann so begeistert, dass wir am nächsten abend einen freund aus dem hostel dorthin mitnahmen. am abend drauf waren wir dann schon acht leute. die fanden das so toll, dass sie am nächsten abend auch mitkamen, als wir ihnen ein chinesisches hotpot-restaurant ans herz legten. und damit das ganze richtig spass macht, sind wir anschliessend in den karaokeschuppen gegangen. und was waren wir für eine lustige kombination: der engländer, der mitten in der
nacht aufstand, um auf dem computer ein wichtiges britisches fussballspiel zu schauen. die beiden belgischen gutmenschen, die eigentlich nur auf reisen sind um den menschen zu helfen. der israeli, der jeden preis nochmals um die hälfte runtergehandelt hat. die schweden, die auf der selben route unterwegs waren und die wir schon einen monat vorher mal getroffen hatten.
gemeinsam hatten wir vor allem, dass keiner von uns wirklich singen kann, was dem karaoke aber keinen abbruch getan hat.
Rollschuhdisco
gemeinsam sind wir auch noch auf den lokalen rummelplatz im peoples park gegangen, wo wir unter anderem die schnellsten und gefährlichsten putschiautos der welt gefahren sind. und in der rollschuhdisco hab ich allen naturgesetzen getrotzt indem ich meine 46-er füsse in 41-er rollerblades gebracht habe.
als nach einigen tagen unser visum fertig war und wir in den nachtzug nach hanoi gestiegen sind, waren wir schon etwas traurig, dieses lustige hostel voller gestrandeter, die zeit totschlagender backpacker wieder zu
verlassen.

nach 2 monaten verlassen wir nun china. wir werden dieses spannende land vermissen, aber wir freuen uns jetzt auch darauf, wieder eine neue kultur und fremde geschmäcker kennenzulernen.

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Gruppenreisen

Was für uns wie ein Alptraum klingt, scheint bei den Chinesen sehr beliebt: Ausflüge in Gruppen. Dabei ist die Kopfbedeckung sehr wichtig - jede Tour hat ihre eigenen Hüte. Wahrscheinlich sammeln sie die dann wie
Trophäen. Aber dumm ist es natürlich nicht, man findet seine Gruppe sehr schnell wieder. Wenn man bedenkt, dass wir unsere Führerin bei der Terracotta Armee nach 3 Minuten verloren hatten.

Wasserbüffel fressen Seegras

Eine kleine Beobachtung:
Wasserbüffel stehen nicht nur im Wasser rum, sie tauchen auch ab und holen sich ein Maul voll Seegras. Dieses kauen sie dann genüsslich an der Wasseroberfläche - wie unsere Kühe das Gras.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Yangshuo/Xingping - hello bamboo?

nach der grossstadt wollten wir nochmals etwas ländliche region, und so
begaben wir uns in die berühmte karstregion am li-river. damit haben wir
zu unserem schrecken auch die lonely-planet-top10-china vollständig
abgehakt! aber die landschaft ist wirklich atemberaubend schön. so weit
das auge reicht erheben sich kugelförmige karstspitzen aus der sonst flachen landschaft und dazwischen plätschert das glasklare wasser des li-river. traditionellerweise befahren touristen den fluss auf den bamboo-flossen, weshalb im touristischen städtchen yangshuo keine minute vergeht ohne dass man gefragt wird ob man eine bambusfahrt will. das "hello bamboo?" hat sich dann auch schon nach kurzer zeit zu unserer traditionellen begrüssung entwickelt.
wir wollten der touristenfalle von yangshuo entgehen und haben 20 km
flussaufwärts im malerischen städtchen xingping gewohnt. von der
dachterrasse konnte man den sonnenuntergang hinter den karsthügeln
bestaunen und gleich nebenan ist die stelle, wo das foto für den
20-yuan-geldschein aufgenommen wurde. das war wirklich traumhaft und
zwischen den benachbarten bauerndörfern hatte ich die schönste joggingtour meines bisherigen läuferlebens. (die schulkinder haben die
verfolgung nach 10 minuten aufgegeben, puh!)
in xingping haben wir auch unseren österreichischen freund gerry (www.andersreisen.net) zum bisher vierten mal wiedergetroffen und gemeinsam haben wir dann auch eine kleine bambusfahrt unternommen. und
unterwegs kann man praktischerweise am flussufer den biervorrat auffüllen.

Chinesische Garküchen - der harte Kampf um den Reis

Am liebsten essen wir ja in den ganz kleinen Restaurants - sogenannte Garküchen. Das Essen wird dort immer ganz frisch zubereitet. Allerdings haben die meisten dieser Restaurants nur einen Wok. Das bedeutet, man bekommt die Gerichte genau in der Reihenfolge, wie man sie bestellt hat und eines nach dem anderen. Da in China aber eh die Teller in die Mitte kommen und sich jeder daraus bedient, ist das nicht so ein Problem.
Schwieriger wird es mit dem Reis. Ein reicher Chinese hat es nicht nötig Reis zu essen, denn dieser dient nur als Magenfüller. Entsprechend dieser Logik wird uns dann auch meistens der Reis nicht gebracht, denn
als reiche Westler haben wir so etwas ja nicht nötig. Wir essen aber unser Fleisch und Gemüse lieber mit Reis, besonders, wenn es etwas scharf ist. Der Rekord bisher war fünfmaliges Nachfragen, bis wir unseren Reis bekamen - da war dann der Rest des Essens auch schon wieder kalt.
Übrigens ist es in China üblich, dass man Gästen viel zu viel Essen vorsetzt. Das darf dann auf keinen Fall alles aufgegessen werden, denn sonst würde der Gastgeber sein Gesicht verlieren, weil er zu wenig
aufgetischt hat.

Montag, 25. Oktober 2010

Kreatives Kopieren

China ist bekannt für das Kopieren von Technologien und Produkten. Manchmal wird aus dem Kopieren aber auch eine kreative Weiterentwicklung, so sahen wir i-Phones und i-Pods in ganz neuen, interessanten Designs oder einfach nur um die Hälfte verkleinert.
Besonders gefallen haben uns auch die Modemarken, die sich alle mit einem grünen Tier schmückten - einige davon haben wir fotografiert. Das überraschende dabei ist, das dies ganz normale Ketten sind, die man fast in jeder Stadt wieder findet. Ebenso befand sich der Adivon-Shop nur gerade 4 Shops entfernt vom Adidas. In China sieht man das aber anscheinend ganz locker - oder man kann einfach nichts dagegen machen.